Dass eine adipositas-chirurgische Maßnahme kurzfristig zu einer deutlichen Besserung bis Heilung bei Diabetes mellitus Typ 2 führt war hinlänglich bekannt. Bisher war man davon ausgegangen, dass dieser Effekt nur kurz- bis mittelfristig anhält. Das scheint aber nicht so zu sein.

Eine schwedische Studie hatte zum Ziel, die Langzeiteffekte einer solchen Operation in Hinblick auf einen Diabetes Typ 2 zu messen. Unter der Überschrift „Association of Bariatric Surgery With Long-term Remission of Type 2 Diabetes and With Microvascular and Macrovascular Complications“ veröffentlichte das Journal of the American Medical Association (JAMA) die Ergebnisse einer schwedischen Kohortenstudie. An dieser Studie nahmen 603 Patienten mit einem Diabetes mellitus Typ 2 und einem mittleren BMI von 41 kg/qm KOF teil. 343 Patienten wurden operiert (61 Magenband, 227 vertikale bandverstärkte Gastroplastie, 55 Magenbypass)

Die Studie zeigt, dass das Gewicht im Schnitt zwei Jahre nach der Operation 26,3 kg unter dem Ausgangsgewicht lag. Nach 10 Jahren waren das noch 22,5 kg. Patienten, die konservativ, also ohne Operation behandelt worden waren, hatten im gleichen Zeitraum nur 3,0 bzw. 4,4 kg abgenommen.

Während nach 2 Jahren 72 % der Patienten mit einem Diabetes mellitus Typ 2 keine medikamentöse Behandlung mehr brauchten (Remission), waren es nach 15 Jahren noch 30 Prozent. In der Kontrollgruppe waren das nach 2 Jahren 16 %, nach 15 Jahren 7 %. Das Behandlungsergebnis war in dieser Studie unabhängig von der Art des Eingriffes.

Die Vorteile der Operation zeigten sich auch bei der Rate der Diabetes-Folgeschäden: Sowohl bei der Zahl der mikro- als auch der makrovaskulären Komplikationen lag die Gruppe der operierten Patienten besser als die Patienten der Kontrollgruppe.

Die Studienautoren schließen, dass diese Zahlen mit Hilfe von randomisierten Studien überprüft werden müssen.

Der Artikel im JAMA oder auf deutsch in der ÄrzteZeitung

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