Adipositas und Lipödem sind zwei verschiedene gesundheitliche Zustände, die oft verwechselt werden, da beide mit einer übermäßigen Fettansammlung im Körper verbunden sind. Doch die Ursachen und Symptome unterscheiden sich erheblich. Die Frage „Adipositas oder Lipödem?“ ist enorm wichtig, um Und auch die Behandlung unterscheidet sich: Bei einer Adipositas helfen Ernährungsumstellung, Medikamente und ggf. eine bariatrische Operation, bei einem Lipödem können die Beschwerden nur durch das dauerhafte Tragen einer Kompressionshose oder durch eine Liposuktion (Fettabsaugung⁶) beseitigt oder gemildert werden.

Was ist Adipositas?

Adipositas, auch bekannt als Fettleibigkeit, ist eine chronische Ernährungs- und Stoffwechselkrankheit, die durch eine übermäßige Ansammlung von Fett im Körper gekennzeichnet ist. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Adipositas als einen Body-Mass-Index (BMI) von 30 oder höher¹. Adipositas kann durch eine Kombination von genetischen, umweltbedingten und verhaltensbedingten Faktoren verursacht werden. Eine wichtige Rolle spielt aber auch die kalorienreiche Ernährung und Bewegungsmangel².

Symptome und Folgen:

• Übermäßiges Körpergewicht
• Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2, Bluthochdruck und bestimmte Krebsarten²
• Gelenkprobleme und Atembeschwerden

Behandlung:

• Ernährungsumstellung und Bewegung
• Verhaltenstherapie
• Medikamentöse Behandlung
• Chirurgische Eingriffe wie Schlauchmagen oder Magenbypass

Was ist Lipödem?

Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, die fast ausschließlich Frauen betrifft. Es ist gekennzeichnet durch eine symmetrische Vermehrung des Unterhautfettgewebes, hauptsächlich an den Beinen und Armen³. Im Gegensatz zu Adipositas ist Lipödem nicht durch eine allgemeine Gewichtszunahme bedingt, sondern durch eine abnormale Fettverteilung, die oft mit Schmerzen und Schwellungen einhergeht⁴. Typischerweise beginnt ein Lipödem damit, dass das Unterhautfett vor allem im Bereich von Gesäß und Hüften vermehrt ist. Die Folge ist die sogenannte Reiterhose. Später breitet sich das Lipödem bis zu den Knien aus. Es kommt zur vermehrten Fettbildung an den Innenseiten der Knie. Danach reicht die Erkrankung von den Hüften bis zu den Fußknöcheln. Die Füße sind nicht betroffen. Im weiteren Verlauf betrifft das Lipödem nun auch die Arme. Handgelenke und Hände sind nicht betroffen.

Symptome und Folgen:

• Symmetrische Fettansammlung an Beinen und Armen
• Druckempfindlichkeit und Schmerzen
• Neigung zu Blutergüssen
• Schweregefühl und Spannungsgefühl in den betroffenen Bereichen⁴
• Gewichtsreduktion z. B. durch Diäten haben keinen deutlichen Einfluss auf die Beschwerden.

Behandlung:

• Kompressionstherapie
• Manuelle Lymphdrainage
• Physiotherapie
• Bei unzureichender Besserung: Liposuktion (Fettabsaugung)⁶

Hauptunterschiede zwischen Adipositas und Lipödem