Ohne Operation abzunehmen, wenn man übergewichtig oder sogar adipös ist, ist so gut wie aussichtslos. Dies sind die Rückschlüsse, die man aus einer kürzlich veröffentlichten englischen Studie ziehen muss.
Die Studie wurde im American Journal of Public Health veröffentlicht. Für diese Studie wurden Daten aus einer englischen Datenbank herangezogen, in der die Gesundheitsdaten von insgesamt 7 % der englischen Bevölkerung erfasst sind. Insgesamt wurden über 170.000 Patienten (76 704 Männer und 99 791 Frauen) mit einem Übergewicht oder einer Adipositas über 9 Jahre beobachtet.
Das Ergebnis ist frustrierend: Es gelang in dieser Zeit lediglich 1283 Männern und 2245 Frauen, ein normales Körpergewicht zu erreichen. Von den Männern mit einer Adipositas I° (BMI = 30 – 34,9) gelang dies einem von 210 und bei den Frauen einer von 124. Noch frustrierender sind die Ergebnisse bei Patienten mit einer Adipositas III° (BMI 40 – 44,9). Hier konnten nur einer von 1290 Männern und eine von 677 Frauen ein normales Körpergewicht erreichen.
Wenn man die Ansprüche an eine erfolgreiche Diät herunter schraubt und zufrieden ist, wenn es gelingt das Körpergewicht um lediglich 5 % zu senken, dann gelang dies von den Männern mit einem BMI über 40 einem von 8 und einer von 7 Frauen. Das dies unbefriedigend ist, zeigt sich, wenn man als Beispielrechnung eine Gewichtsreduktion von 140 kg auf 133 kg als Erfolg bezeichnet.
In England sind gibt es Empfehlungen zum Gewichtsmanagement in der klinischen Praxis. In verschiedenen Studien wurde allerdings gezeigt, dass die hier angebotenen Verhaltenstherapien wenig Effekt auf das Körpergewicht haben [1, 2]. Die entsprechenden Empfehlungen in Deutschland sind im Vergleich dazu noch weniger spezifisch.